Märchen-Spiel: Heel, Jürgen (Spielautor), Nicola Berger (Texterin) und Monika Suska (Illustration): Meine kleine Märchen-Memo-Box.

Ausstattung: Märchenbüchlein und Memo-Karten zu drei Märchen.

Inhalt: Die kleine Märchen-Memobox beinhaltet 3 mal 12 Märchen-Memo-Karten, eine vierseitige Spielanleitung und ein 53-seitiges, farbiges Märchenbüchlein mit drei nacherzählten Märchen. Rezension:
Diese kleine Märchen-Box lässt sich öffnen wie ein Schatzkästchen. Man kann mithilfe des ansprechend bebilderten Büchleins seinem Kind – sofern noch nicht bekannt – eines der drei Märchen „Hänsel und Gretel“, „Rotkäppchen“ oder „Schneewittchen“ vorlesen, und anschließend wird gespielt. Man legt zum Beispiel die 12 Hänsel-und Gretel-Karten gemischt und verdeckt auf den Tisch, und nun ist es die Aufgabe, die bebilderten Märchenkarten in der richtigen Reihenfolge des Märchens aufzudecken (zur schnellen Überprüfung sind die Karten von 1-12 durchnummeriert). Hat man die Karte 1 gefunden, ist man noch einmal dran, hat man eine falsche Karte aufgedeckt, z.B. die Nummer 4, dreht man sie wieder um und der nächste Spieler ist am Zug. Das geht so lange, bis es jemandem gelingt, alle 12 Karten in der richtigen Reihenfolge aufzudecken.

Die kurze und übersichtliche Anleitung bietet zudem noch eine Spielvariante mit dem Namen „Schlafenszeit“ (für Kinder ab 4 Jahren). Eines der drei Märchen wird als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen und das Kind bekommt die zum Märchen passenden Memo-Karten. Es hört aufmerksam zu und reicht die zur vorgelesenen Szene passende Memo-Karte dem Elternteil. Wenn es alle 12 Memo-Karten abgegeben hat, ist das Märchen zu Ende und es ist Schlafenszeit.

Insgesamt ist es eine sehr gelungene Märchen-Box mit leicht gekürzten, aber gut erzählten Märchenvarianten und ansprechend gestalteten Karten. Schade ist lediglich, dass es nur die drei Märchen zur Auswahl gibt, die der Moses-Verlag auch für seine Märchen-Dia-Show verwendet hat. Ebenso schade ist die etwas drastischere Kürzung bei „Hänsel und Gretel“, dort wurde die Anfangsepisode mit den Kieselsteinen ausgelassen.

Für Kinder im fortgeschrittenen Alter möchten wir von maerchenpaedagogik.de noch zwei weitere kreative Märchen-Spielvarianten zu dieser Märchen-Memo-Box vorschlagen:
1. Was passiert, wenn Hänsel und Gretel das Rotkäppchen bei den sieben Zwergen treffen? Suche dir von allen Märchenkarten vier bis sechs Stück aus, lege eine Reihenfolge fest und schreibe oder erzähle passend zu den Bildern ein neues Märchen. (Das ist alleine oder als Schreib-Contest zu mehreren möglich: Man legt 20 Minuten Schreibzeit fest, anschließend werden die Geschichten vorgelesen und der Sieger ermittelt).
2. Chaos im Märchenland. Alle Karten werden verdeckt hingelegt. Dann wird die erste Karte aufgedeckt und ein zum Motiv passendes Märchen erzählt. Nach ca. anderthalb Minuten ist der nächste Spieler an der Reihe (eine Sanduhr sollte mitlaufen). Eine weitere Karte wird aufgedeckt und das Märchen muss möglichst sinnvoll und passend zur neuen Karte weitererzählt werden. Das Märchen endet, wenn ca. 12 Karten aufgedeckt wurden (für 2-6 Spieler ab ca. 8 Jahren).

Fazit: Eine schön gestaltete Märchen-Memo-Box, die sich von der klassischen Memory-Variante abhebt. Es gibt zwei Spielideen rund ums Thema Märchen, die Box lässt aber – wie gezeigt – auch Raum für eigene Spiel- oder Erzählvarianten. (O. Geister)