Buch: Erich Kästner: Der gestiefelte Kater (1950/2001)
Ausstattung: Hartcover, Großdruck mit zahlreichen Illustrationen (s/w) 96 Seiten.
Inhalt: Erich Kästner erzählt das durch Charles Perrault und die Brüder Grimm bekannt gewrdene Märchen „Der gestiefelte Kater“ neu. Dazu gibt es Illustrationen von Walter Trier und ein informatives Nachwort von Sybil Gräfin Schönfeldt.
Kurzbewertung: Eine humorvolle Erzählung des Märchens nach Perrault/Grimm, die für junge Selbstleser gut geeignet ist.Rezension
Erich Kästner (1899-1974), der „erste wahre Dichter für Kinder“ (Nachwort, S. 94), erzählt das bekannte Märchen vom gestiefelten Kater in neun Kapiteln. Dabei hält er sich eng an die grimmsche Vorlage, die seit der zweiten Auflage 1819 aus den „Kinder- und Hausmärchen“ verbannt wurde, da die Geschichte vom listigen sprechenden Kater zu eng verwandt war mit der französischen Vorlage von Charles Perrault.
Der jüngste von drei Müllersöhnen erbt nach dem Tode des Vaters einen Kater und besorgt diesem entsprechend seinem Wunsch Stiefel. Mit List, Hinterlist und viel Geschick macht der Kater den Sohn zum Grafen von Carabas und schließlich sogar zum König. Nebenbei besiegt er auch noch einen bösen Zauberer. Der zum König aufgestiegene Müllersohn macht zum Dank den Kater zum „Oberfeldwaldwiesenundhaushofmeister“ (S. 93).
Das Märchen ist humorvoll und sprachlich ansprechend erzählt. Es lässt sich auch nach über 60 Jahren noch gut lesen. Von der Kapitelanzahl und dem Seitenumfang darf man sich nicht irritieren lassen. Der „gestiefelte Kater“ ist keine ausschweifende Erzählung. Der eigentliche Text besteht aus kaum 37 Seiten im Großdruckformat. Zusammen mit den zahlreichen netten Illustrationen von Walter Trier (1890-1951) ist es ein hervorragendes Buch für junge Erst- und Frühleser.