Buch: Behnke, Andrea: Oma war eine Seeräuberin. Miteinandergeschichten für Kita, Schule, Seniorenarbeit und Mehrgenerationenprojekte. Erste Auflage 2014.
Ausstattung: Paperback (farbig) 75 Seiten.
Inhalt: Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Lebenspyramide von einst ist kaum wiederzuerkennen. Heutzutage gibt es fast mehr alte Menschen als junge Menschen, und dieser Trend wird sich fortsetzen. „Das Miteinander der Generationen ist wichtig“, konstatiert die Autorin Andrea Behnke in ihrem Vorwort (S. 6), und deshalb verfasste sie 12 Vorlesegeschichten für die Kita, Grundschule und Seniorengruppen, mit dem Ziel, das Miteinander von Jung und Alt zu fördern.
Die Geschichten haben einen realistischen Charakter und sind nett erzählt. Sie thematisieren das Leben und Miteinander von alten und jungen Menschen und tragen Titel wie „Die Vorlese-Oma ist eine Königin“, „Der Umzug“, „Wo ist Opa?“ oder „Die Maikäferstunde“. Es geht oftmals darum, wie alte Menschen junge Menschen unterstützen und umgekehrt, zum Beispiel um die Gedanken und Gefühle beim Umzug einer Oma ins Altenheim, um die Verarbeitung des Tods eines Großvaters oder einen gemeinsamen Schulbesuch von Kindern und alten Menschen zum Thema Maikäfer.
Aufgebaut sind die Kapitel stets auf dieselbe Weise: Zunächst folgt auf ca. 2-4 Seiten die Geschichte mit mindestens einer farbigen Abbildung. Im daran anschließenden Materialteil wird zunächst der Geschichteninhalt in wenigen Zeilen zusammengefasst. Dann folgen pädagogische Anregungen, meist als Gesprächsanregungen zuerst an Kinder gerichtet, dann für Seniorinnen und Senioren und schließlich für alle Generationen. Manchmal wird noch zusätzliches Material dargeboten, z.B. eine zum Thema passende Geschichte aus dem „Struwwelpeter“, das Märchen von den „Bremer Stadtmusikanten“, ein Volkslied oder ein Kochrezept.
Die Geschichten weisen aufgrund ihres realistischen Charakters keine direkten Märchenbezüge auf, Märchen spielen aber indirekt bei der „Vorlese-Oma“ eine Rolle oder auch im Zusatzmaterial, wo die „Bremer Stadtmusikanten“ als Parallelgeschichte der Geschichte „Der Umzug“ dienen. Denn in beiden Geschichten geht es um das notwendige Umziehen alter Menschen bzw. Tiere.
Das Buch benennt seine angestrebte Zielgruppe im Untertitel sehr genau: Es ist ein pädagogisches Geschichtenbuch für die Kita, die Grundschule und die Seniorenarbeit. Es bietet zahlreiche nützliche Anregungen für generationenübergreifende Projekte. Bücher dieser Art gibt es bisher kaum, insofern ist es gut, dass es dieses Buch gibt.
Fazit: Ein Geschichtenbuch für Jung und Alt mit ansprechenden bebilderten Geschichten, die die Arbeit mit Kindern und alten Menschen fördern. Die nützlichen und übersichtlich gestalteten Anregungen zu den Geschichten eignen sich gut für Mehrgenerationenprojekte, die heute immer wichtiger werden und von denen alle profitieren.